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Forschungs­gipfel 2018

17. April 2018, 9:30 bis 17:00 Uhr
Allianz Forum, Pariser Platz 6, 10117 Berlin

Innovationen in Deutschland und Europa –
Chancen und Grenzen der Gestaltung

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Ziel des Forschungsgipfels 2018 ist es gewesen, gemeinsam Antworten auf einige der drängendsten Fragen der deutschen Forschungs- und Innovationspolitik zu formulieren. Sollte sich der Staat als Visionär und Innovator (Entrepreneurial State) begreifen? Was ist der Grund dafür, dass deutsche Unternehmen keine radikalen Innovationen hervorbringen? Kann die EU heute noch durch innovationspolitische Initiativen Akzente setzen?

Wie schon in den Jahren zuvor galt es, gemeinsam Zukunftsperspektiven für das deutsche Forschungs- und Innovationssystem zu entwickeln und – im Hinblick auf die kommenden Legislaturperioden und das nächste Forschungsrahmenprogramm der EU – Orientierung für strategische Entscheidungen zu geben. Der Forschungsgipfel bot für dieses anspruchsvolle Unterfangen den geeigneten Rahmen: Als internationale Arena des kritisch-konstruktiven Dialogs, als interdisziplinäres Forum der Reflexion und Ideenfindung sowie als lebendiger Ort der Vernetzung.

 

DISKURSKALEIDOSKOP

Veranstaltungsdokumentation mit Zitaten aus den Keynotes und der Diskussion sowie Stimmen aus den sozialen Netzwerken

PDF-Download

 

 

Zukunftsperspektiven: Forschungs- und Innovationspolitik in Deutschland und Europa

Das deutsche Forschungs- und Innovationssystem entwickelt sich seit Jahren positiv. Zudem liegen angesichts der positiven wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands auch die erforderlichen Ressourcen vor, um das Forschungs- und Innovationssystem systematisch weiterzuentwickeln. Diese guten Voraussetzungen sollten genutzt werden, um kraftvolle und mutige Entscheidungen über den weiteren Weg der deutschen Forschungs- und Innovationspolitik zu treffen und Zukunftsperspektiven für Deutschland zu entwickeln. Dabei muss klar sein, dass dieser Weg weit über eine Legislaturperiode hinausführt: Die großen gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen stellen für Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik nicht nur eine langfristige Aufgabe dar, sondern fordern für die Zukunft auch ein gemeinsames strategisches Vorgehen. Der Forschungsgipfel 2018 war das Forum, um die forschungs- und innovationspolitischen Perspektiven für Deutschland zu präsentieren und über deren Realisierung zu diskutieren.

Inner Circle 1
Deutschlands Forschungs- und Innovationssystem steht im internationalen Vergleich sehr gut da. Neben einer florierenden Wirtschaft und einem soliden Staatshaushalt besteht zu vielen zentralen forschungspolitischen Fragen ein breiter Konsens – sei es zum 3,5-Prozent-Ziel, zur steuerlichen FuE-Förderung oder zur steigenden Bedeutung von Wagniskapital. Die Voraussetzungen, die kommenden Jahre nicht nur für die Umsetzung von bereits getroffenen Entscheidungen, sondern auch für die Entwicklung neuer, weitreichender Perspektiven und politischer Initiativen zu nutzen, sind gut und dürfen nicht durch Abwarten vertan werden. Mit dem Forschungsgipfel 2018 erhielten Vertreter von Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik erstmals nach der Bundestagswahl die Gelegenheit, ihre Vorstellungen zur Weiterentwicklung des deutschen Forschungs- und Innovationssystems in großer Runde zu präsentieren und gemeinsam zusätzliche Perspektiven zu entwickeln. Dabei wurden auch wissenschaftlich-technische Szenarien von Science-Fiction-Autoren und Zukunftsforschern einbezogen, die üblicherweise nicht im Zusammenhang mit der Entwicklung von forschungs- und innovationspolitischen Perspektiven zu hören sind.

Inner Circle 2
Eine zentrale Herausforderung, der sich Deutschland stellen muss, ist der Umgang mit radikalen Innovationen. Radikale Innovationen wurden zuletzt fast ausschließlich in anderen Ländern hervorgebracht. Auch wenn die deutsche Spezialisierung auf evolutionäre, wenig risikoreiche Innovationen in etablierten Industrien und Dienstleistungsbereichen für die derzeit gute wirtschaftliche Situation im Lande mitverantwortlich ist, droht sich Deutschland einem massiven Risiko auszusetzen, sollte es sich radikal neuen Technologien verschließen und es versäumen, an deren Weiterentwicklung mitzuwirken. Es läuft dann nämlich Gefahr, etablierte Industrien zu verlieren, ohne von der Entstehung neuer, lukrativer Industrien und Dienstleistungen zu profitieren. Auch wenn diese Gefahr mittlerweile erkannt ist, fehlt es doch an einer Strategie, wie diesem Problem entgegengetreten werden kann. Der Forschungsgipfel 2018 bot den führenden Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik die Plattform, über die Entwicklung einer solchen Strategie gemeinsam zu diskutieren.

Inner Circle 3
Das deutsche Forschungs- und Innovationssystem ist nicht nur das größte in Europa, es ist auch in hohem Maße europäisiert. Über Richtungsentscheidungen und Veränderungen des deutschen Innovationssystems wird daher auch innerhalb des europäischen Institutionengefüges entschieden. Dass sich dieses Institutionengefüge in einer schweren Krise befindet, erschwert die Koordinationsaufgabe. Angesichts von wirtschaftlichen Machtverschiebungen in den asiatischen Raum, von Schuldenkrise und Brexit muss Deutschland mit seinen europäischen Partnern dringend Perspektiven entwickeln, wie die Forschungs- und Innovationspolitik in Europa erfolgreich weitergeführt werden kann. Der Forschungsgipfel 2018 brachte hierfür die entscheidenden deutschen und europäischen Akteure auf einem Podium zusammen.

Veranstaltungsformat

Der Forschungsgipfel 2018 erstreckte sich über einen kompletten Tag. Die Einbindung von Führungspersönlichkeiten, Experten und Vordenkern wurde über das Format des Inner und des Extended Circles gewährleistet.

Der Inner Circle war die Runde der Inputgeber und Schlüsselpersonen des Forschungsgipfels. Er war im Zentrum des Saals platziert und bildete als Diskussionsarena das Herz der Veranstaltung. Die Besetzung der Inner Circles war an den drei Themenkomplexen ausgerichtet.

Der Extended Circle umfasste alle geladenen Gäste, die nicht einem der Inner Circles angehörten. Sie konnten sich mit Fragen, Kommentaren und Ideen in die Diskussion einbringen. Außerhalb des Veranstaltungsortes hatten zudem alle Interessierten die Möglichkeit, Reden und Diskussionen per Livestream zu verfolgen und Fragen per Twitter zu platzieren.

Förderer

AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
BASF SE
Bayer AG
C. H. Boehringer Sohn AG & Co. KG
Deutsche Shell Holding GmbH
Dr. Martin Herrenknecht Verwaltungs GmbH
Elsevier GmbH
hannoverimpuls GmbH
HARTING AG & Co. KG
Karl Schlecht Stiftung
LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG
Lebenswerk Consulting Group
Mädler GmbH
Pfizer Deutschland GmbH
Pilz GmbH & Co. KG
Rheinischer Unternehmerverband Steine und Erden e.V.
Schindler Deutschland AG
Sigram Schindler Stiftung
VBM Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e.V.
VOLKSWAGEN AKTIENGESELLSCHAFT
VolkswagenStiftung
​Vorwerk & Co. KG