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Forschungsgipfel 2022

4. Mai 2022, 12:00 bis 15:45 Uhr
Livestream | Präsenzteilnahme auf Einladung

Innovationspolitik nach der Zeitenwende –
Mehr Dynamik und neue Prioritäten?

 
Bundeskanzler Scholz hat eine "Zeitenwende" angekündigt.
Was bedeutet das für Wirtschaft, Forschung und Politik? Auf der einen Seite steht die Notwendigkeit zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität. Auf der anderen Seite haben geo- und sicherheitspolitische Veränderungen neue Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Wissenschaft geschaffen.

Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda und einer resilienten Wertschöpfungsstruktur müssen der Komplexität der neuen politischen und gesellschaftlichen Realitäten Rechnung tragen. Bedeutet dies auch für die internationale Zusammenarbeit insgesamt eine Zeitenwende, zum Beispiel in unseren internationalen Wissenschaftsbeziehungen, in globalen und nationalen Nachhaltigkeitsstrategien (Self-Sustainability) und hinsichtlich der Geschwindigkeit und Agilität von Wandlungsprozessen in Wissenschaft und Wirtschaft?

Die Notwendigkeit, die Transformation zu beschleunigen, ist gewachsen. Geplante Strategien müssen zugleich neu gedacht werden. Vor dem Hintergrund geopolitischer Verwerfungen, drohender Wettbewerbsfähigkeits- und Wohlstandseinbußen und eingeschränkter finanzieller Spielräume für Investitionen in Forschung und Entwicklung stellen sich Fragen der Energiesicherheit, der Ressourcenunabhängigkeit, der Gestaltung krisensicherer Wertschöpfungsketten und der Sicherung von Resilienz und Schlüsseltechnologien neu. Antworten werden langfristig im Kontext der weltweiten Konkurrenz unterschiedlicher Gesellschaftsordnungen zu diskutieren sein.

Die gegensätzlichen Interessen und Spannungsfelder unterschiedlicher Politikfelder lassen Ausweichstrategien und die Forderung nach sozialen Ausgleichsmechanismen entstehen. Die Politik in Deutschland agiert zwischen dem Anspruch, eine führende Rolle in der globalen Anstrengung für eine nachhaltige Entwicklung sowie eine stabile Friedensordnung in Europa einzunehmen, und der Anforderung, die Wettbewerbsfähigkeit, den Wohlstand und den sozialen Frieden in Deutschland zu sichern. Der Erfolg einer Innovationspolitik, die sich noch stärker an diesen globalen Herausforderungen misst, muss folgende Fragen lösen: Wie lassen sich Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität in Deutschland, Europa und international realisieren? Wie kann die Transformation ökonomisch erfolgreich, sozial ausgewogen und krisensicher umgesetzt werden?

Über allem steht die Frage nach der systemischen Orchestrierung einer missions- und transformationsorientierten Innovationsstrategie: Bedarf es einer neuen Balance von Regulierung, Förderung und Investitionen sowie neuer Allianzen von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und breiterer Öffentlichkeit, national wie international, um die Transformation erfolgreich zu gestalten und gleichzeitig die wirtschaftliche Stärke Deutschlands aufrecht zu erhalten?

Foto: David Ausserhofer
Begrüßung mit Gerald Haug, Georg Schütte, Andrea Frank, Uwe Cantner und Michael Kaschke (v.li.)
Foto: David Ausserhofer
120 Besucherinnen und Besucher waren im pandemiebedingt luftiger bestuhltem Allianz Forum zu Gast.
Foto: David Ausserhofer
Markus Steilemann (Covestro AG): Wissenschafts- und Forschungspolitik für die Transformation gestalten
Foto: David Ausserhofer
Braucht die Forschungspolitik neue Prioritäten? Diskussion mit Gerald Haug (Leopoldina)
Foto: David Ausserhofer
Zusätzlich zu den Gästen vor Ort verfolgten rund 300 Online-Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Forschungsgipfel per Livestream.
Foto: David Ausserhofer
Diskussion mit Franziska Brantner (Bundeswirtschaftsministerium, li.) und Michael Kaschke (Stifterverband, re.)
Foto: David Ausserhofer
Martin Brudermüller (BASF): Wie kann eine transformationsorientierte Innovationsstrategie die Wettbewerbsfähigkeit sichern?
Foto: David Ausserhofer
Veronika Grimm (FAU Erlangen-Nürnberg): Die wirtschaftlich-technologische Transformation weiterdenken
Foto: David Ausserhofer
Diskussion auf dem Forschungsgipfel 2022: Wie ist Deutschland in der Lage, Schlüsseltechnologien im Land zu halten?
Foto: David Ausserhofer
Panel: Wie muss das deutsche und europäische Innovationssystem langfristig aufgestellt werden, um krisenfester zu sein?
Foto: David Ausserhofer
Die Außenperspektive: Melinda French Gates (Bill & Melinda Gates Foundation) sprach über globale Transformation und internationale Zusammenarbeit.
Foto: David Ausserhofer
Der Forschungsgipfel 2022 riss einige Themen fürs nächste Jahr an: Michael Kaschke (Stifterverband) bei seinem Fazit.
Foto: David Ausserhofer
Nach zwei Jahren Pandemie-Pause war dieser Forschungsgipfel die erste Veranstaltung mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Präsenz.
Foto: David Ausserhofer
Die Präsenzveranstaltung bot Gelegenheit, wieder von Angesicht zu Angesicht miteinander ins Gespräch zu kommen.

 
12:00 Uhr
Begrüßung durch die Veranstaltungspartner
Prof. Dr. Michael Kaschke, Präsident, Stifterverband,
Prof. Dr. Uwe Cantner, Vorsitzender, Expertenkommission für Forschung und Innovation,
Prof. Dr. Gerald Haug, Präsident, Leopoldina, und
Dr. Georg Schütte, Generalsekretär, VolkswagenStiftung
im Gespräch mit Andrea Frank, stellv. Generalsekretärin, Stifterverband
 

12:15 Uhr
Wissenschafts- und Forschungspolitik für die Transformation gestalten: Prioritäten, Ressourcen, Strukturen
●  Welchen Stellenwert hat langfristig orientierte Transformationspolitik noch angesichts der dichten Folge akuter und global existenzieller Krisen?  
●  Wie kann Wissenschaft bei ihren Empfehlungen zur Gestaltung von Transformationsprozessen das Auftreten externer Schocks und veränderter gesellschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen angemessen berücksichtigen? 
●  Braucht die Forschungspolitik neue Prioritäten? Welchen Stellenwert sollten Fragen der technologischen und innovationspolitischen Resilienz in der forschungspolitischen Debatte einnehmen?
●  Brauchen wir ein neues Verständnis für Veränderungsprozesse in der Wissenschaft? Wie können Forschungsförderung und Wissenschaftsplanung agiler werden? 
●  Wie verhalten sich aktuelle Tendenzen der Abschottung und Renationalisierung zu Notwendigkeiten globaler Kooperation und internationaler Strukturen in Forschung und Entwicklung?

Paneldiskussion mit:
Prof. Dr. Sophia Becker, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit, interne Kommunikation, Transfer und Transdisziplinarität; Leiterin Nachhaltige Mobilität und transdisziplinäre Forschungsmethoden, Technische Universität Berlin 
Dr. Jan Goetz, CEO und Co-Founder, IQM Quantum Computers
Prof. Dr. Gerald Haug, Präsident, Leopoldina
Dr. Thomas Sattelberger MdB, Parlamentarischer Staatssekretär, Bundesministerium für Bildung und Forschung
Dr. Markus Steilemann, Vorstandvorsitzender, Covestro AG
Moderation: Dr. Georg Schütte, Generalsekretär, VolkswagenStiftung
 

13:25 Uhr
Zwischenfazit
 

13:30 Uhr
Pause
 

14:00 Uhr
Willkommen zurück
 

14:05 Uhr
Die wirtschaftlich-technologische Transformation weiterdenken: resilient, wettbewerbsfähig, nachhaltig
●  Transformation im Krisenmodus: Wie gelingt es akute Versorgungs- und Sicherheitsfragen sowie die Positionierung im internationalen Wettbewerb mit langfristigen Nachhaltigkeitszielen auszubalancieren? 
●  Wie muss das deutsche und europäische Innovationssystem langfristig aufgestellt werden, um krisenfester zu sein? Wie definiert sich technologische Souveränität unter den neuen Rahmenbedingungen? Brauchen wir ein Redesign von Wertschöpfungsketten?
●  Wie ist Deutschland in der Lage, Schlüsseltechnologien in ihrer gesamten Prozesskette langfristig in Deutschland zu etablieren und zu halten? 
●  Wie können Wissenschaft, Wirtschaft und Politik gemeinsam eine missions- und transformationsorientierte Innovationsstrategie entwickeln, die Wettbewerbsfähigkeit sichert und weitere gesellschaftliche Ziele verwirklicht? Welche Lehren bieten dafür die strukturverändernden Krisen der letzten zwei Jahre?

Paneldiskussion mit:
Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer, Vorsitzender des Aufsichtsrats, Robert Bosch GmbH
Dr. Franziska Brantner MdB, Parlamentarische Staatssekretärin, Bundesministerium für Wirtschaft und Klima
Dr. Martin Brudermüller, Vorsitzender des Vorstandes, BASF SE, und Vizepräsident, Stifterverband
Prof. Dr. Uwe Cantner, Vorsitzender, Expertenkommission für Forschung und Innovation 
Prof. Dr. Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Moderation: Prof. Dr. Michael Kaschke, Präsident, Stifterverband
 

15:10 Uhr
Zwischenfazit
 

15:15 Uhr
The View from Outside: Reflections on Global Transformation and International Cooperation 
Melinda French Gates, Co-Vorsitzende, Bill & Melinda Gates Foundation,
im Gespräch mit Prof. Dr. Gerald Haug, Präsident, Leopoldina
 

15:30 Uhr
Abschluss

 

Die Förderer des Forschungsgipfels 2022
BASF SE
C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG
Elsevier GmbH
HARTING Stiftung & Co. KG
LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG
RAG Aktiengesellschaft
Rheinischer Unternehmerverband Steine und Erden e.V.
Volkswagen AG
Dr. jur. Tessen von Heydebreck
Vorwerk SE & Co. KG