
Aufgrund der Corona-Pandemie musste der für Mai 2020 geplante Forschungsgipfel leider abgesagt werden. Nach wie vor sorgen die behördlichen Maßnahmen für massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens, deren Dauer noch nicht abschätzbar ist.
Vor diesem Hintergrund haben die Initiatoren des Forschungsgipfels ein neues Format ins Leben gerufen und veranstalten am 17. November 2020 den ersten Forschungsgipfel Roundtable.
Der Forschungsgipfel Roundtable wird eine 360-Grad-Sicht ermöglichen: Rund 30 hochrangige Entscheider und Verantwortliche aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik werden gemeinsam über die Auswirkungen der Corona-Krise auf Forschung und Innovation und über die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen debattieren.
Ziel ist es nicht nur, Empfehlungen für die Politik zu formulieren, sondern durch Befragung und Fokussierung auf den jeweils eigenen Sektor (Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik) zu überlegen, was dieser eigene Sektor ggf. in Kooperation mit weiteren Akteuren leisten müsste, damit Deutschlands Forschungs- und Innovationssystem langfristig erfolgreich bleibt.
Konkrete Fragen dazu sind:
● Wie gelingt es, Deutschlands Innovationssystem nachhaltig und langfristig erfolgreich aufzustellen?
● Was können die einzelnen Sektoren, was kann die eigene Organisation zum Erreichen dieses Ziels beitragen?
● Auf welche gemeinsamen innovationspolitischen Ziele, Themen und Maßnahmen kann man sich verständigen?
In einem Ergebnispapier werden die Initiatoren die beim Forschungsgipfel Roundtable ausgetauschten Argumente und entwickelten Lösungen zusammenfassen, das anschließend der Politik zur Verfügung gestellt und in digitaler Form veröffentlicht wird. Dieses Bilanz- und Perspektivenpapier soll einen Beitrag dazu leisten, der Politik Orientierung in strategischen Entscheidungsprozessen zu geben.
Die Teilnahme erfolgt ausschließlich auf persönliche Einladung. Ein Livestream während der Veranstaltung ist nicht geplant.
Vorläufiges Programm
12:30 Uhr
Lunch-Empfang
13:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
13:10 Uhr
Inner Circle 1 – Nach Corona: Der Weg zu neuen Zielen und Inhalten des Innovationsgeschehens
Die Corona-Pandemie hat Leistungsschwächen im Innovationssystem offengelegt, etwa in der virologischen Forschung und in der digitalen Infrastruktur. Gesellschaftliche Bedarfe konnten nicht in ausreichendem Maße bedient werden.
Leitfragen:
⦁ Welche Schwächen des deutschen Innovationssystems haben sich als besonders problematisch erwiesen? Sind die Konjunkturpakete zur Überwindung dieser Schwächen geeignet oder sind darüber hinaus veränderte technologische und inhaltliche Schwerpunktsetzungen und Zieldefinitionen für das deutsche Innovationssystem notwendig? Wie wären diese zu definieren?
⦁ Welche neuen Strukturen, Prozesse und Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, um diese neuen Schwerpunkte und Ziele zu erreichen, welche Akteure sind primär zum Handeln aufgefordert?
⦁ Welche konkreten Maßnahmen sollten kurz-, mittel- und langfristig ergriffen werden? Welche Erfahrungswerte liegen bereits vor?
14:40 Uhr
Kaffeepause
15:00 Uhr
Inner Circle 2 – Nach Corona: Ein resilientes Innovationsystem als Garant für langfristigen Erfolg
Externe Schocks wie die Corona-Pandemie erfordern schnelles Handeln und bedarfsgerechte Reaktion. Nur so ist die Widerstandskraft und damit der langfristige Erfolg des Innovationssystems zu erhalten. Hier geht es primär um Prozesse und Strukturen statt um Inhalte. Doch die Resilienz unserer ökonomischen und sozialen Systeme im globalen Kontext ist schwach.
Leitfragen:
⦁ Welches Wissen, welche Erfahrungen liegen vor, aus denen heraus eine Entwicklung des Innovationssystems und seiner Akteure in Richtung stärkerer Resilienz und Agilität erfolgen kann?
⦁ Welche Handlungsempfehlungen lassen sich aus diesem Wissen ableiten und wer sollte gezielt konkrete Maßnahmen umsetzen?
⦁ Welche Merkmale weisen insbesondere agile Innovationsprozesse auf Ebene der Unternehmen auf? Wie können diese gefördert werden und welche Partner, Infrastrukturen und Kooperationsformate braucht es hierfür?
16:30 Uhr
Netzwerkpause
17:00 Uhr
Inner Circle 3 – Nach Corona: Governance des Innovationssystems auf dem Prüfstand
Langfristig stellt sich die Frage, welche Steuerungs- und Entscheidungsstrukturen sowie welche daraus abgeleiteten Handlungsmechanismen die Entwicklung des Innovationssystems bestimmen. Der Staat hat im Zuge der Corona-Pandemie schnell und zielorientiert gehandelt, doch waren die beschlossenen Maßnahmen auch hilfreich für ein langfristig wettbewerbsfähiges Innovationssystem?
Leitfragen:
⦁ Hat sich die Governance des deutschen Innovationssystems während der Corona-Krise bewährt oder brauchen wir eine bessere Koordination zwischen den Akteuren? Sollte die Rolle einzelner Akteure – bspw. der Bundesregierung – gestärkt werden?
⦁ Wie verhalten sich nationale und supranationale Innovationsagenden und -ziele zueinander? Welche neuen Akzente braucht es in der internationalen innovationspolitischen Kooperation? Wie können demokratische Abstimmungsprozesse mit dem Bedarf nach schnellem Handeln in Einklang gebracht werden?
⦁ Brauchen wir in Deutschland neue agile Fördermaßnahmen, die zumindest partiell experimentelle Ansätze zulassen und damit den etablierten Handlungslogiken entgegenlaufen?
18:30 Uhr
Zusammenführung, Ausblick und Überleitung zum Dinner
18:40 Uhr
Dinner mit Impulsreden
20:30 Uhr
Ausklang
Stand: 20. August 2020<
Der klassische Forschungsgipfel mit seinen rund 400 Teilnehmern wird in der bewährten Form voraussichtlich 2021 weitergeführt. Die Ergebnisse des Forschungsgipfel Roundtables bieten dabei einen wertvollen Impuls für die Diskussionsrunden des Gipfels.